Im Juni beurteilten die vom ifo Institut befragten Druck- und Medienunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage positiver als im Vormonat und bewerteten die zukünftige Geschäftslage optimistischer als noch im Mai. Die Werte der aktuellen und erwarteten Geschäftslage bestimmen die Entwicklung des Geschäftsklimas, das einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienindustrie darstellt.
Der saisonbereinigte Geschäftslageindex stieg im Juni gegenüber dem Vormonat um 1,6 Prozent, drehte also nach dem Rückgang im Mai (-0,9 Prozent) wieder ins Plus. Zugleich lag das Indexniveau jedoch mit 99,5 Zählern 2,3 Prozent unter dem Vorjahresstand, womit sich die Abwärtstendenz im Vorjahresvergleich fortsetzte. Allerdings schwächte sich dieser Negativtrend ab. Die leicht verbesserte Produktionsentwicklung der befragten Unternehmen im Juni führte offenbar dazu, dass die Lage gegenüber dem Vormonat besser beurteilt wurde. Trotzdem sorgt die seit Monaten unbefriedigende Auftragslage der befragten Unternehmen für eine gegenüber dem Vorjahr rückläufige Produktionsentwicklung und entsprechende negative Beurteilung der Geschäftslage.
Zuversichtlich zeigten sich die Unternehmen im Juni wieder hinsichtlich ihrer Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten. Der entsprechende saisonbereinigte Index der Geschäftserwartungen stieg gegenüber dem Vormonat um 2,1 Prozent auf 98,6 Zähler. Zudem konnte der Index im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,5 Prozent zulegen. Dieser vergleichsweise hohe Anstieg geht teilweise auf einen statistischen Effekt zurück – im Juni 2018 wurden die Unternehmenserwartungen ungewöhnlich stark und einmalig nach unten revidiert, sodass das aktuelle Indexniveau der Erwartungen demgegenüber deutlich höher ausgefallen ist. Zugleich geht die Zuversicht auf branchenspezifische realwirtschaftliche Muster zurück: Während die Erwartungen im Juni eines Jahres für die kommenden drei Monate auf eine Verschlechterung der Produktionstätigkeit der befragten Druck- und Medienunternehmen hinweisen, zeigen sie sich hinsichtlich der allgemeinen Geschäftslage für die kommenden sechs Monate positiv. Dies lässt sich mit der traditionell schwächeren Auftragslage in den Sommermonaten bzw. dem dann kommenden Weihnachtsgeschäft begründen.
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