Aufgrund der verschärften Wettervorhersagen für die Region wurde sowohl die 102,5 Kilometer lange Ultra-Distanz als auch die 83,5 Kilometer lange Supertrail XL Distanz gestrichen bzw. auf den Supertrail mit 63,5 Kilometer verkürzt. „Die Sicherheit der Athleten und Athletinnen steht für uns an oberster Stelle“, begründete der Veranstalter die Maßnahme, die bei so gut wie allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen auf Zustimmung stieß. Auch die 2.738 gestarteten Läufer und Läuferinnen aus 50 Nationen nahmen es größtenteils pragmatisch und gelassen – zumal die Hitze für durchaus schwierige Laufbedingungen sorgte. „Mir kam das sogar ein wenig entgegen. Ich fühle mich eher auf Distanzen zwischen 40 und 80 Kilometer zu Hause. Aber natürlich wäre ich auch gerne die 100 Kilometer gelaufen“, erklärte ZUT-Sieger Florian Reichert.
Durch die geballte Zahl der Favoriten auf dem Supertrail wurde naturgemäß auch ein höheres Tempo gelaufen. Als Florian Reichert nach 6:04:59 Stunden das Ziel in Grainau erreichte, sackten ihm kurzzeitig die Beine weg. Reichert war völlig ausgepowert. „Ich habe alles gegeben, um meinen Vorsprung im Downhill zu verteidigen. Ich war allerdings auch mental erschöpft. Da ich ab der Hälfte des Rennens in Führung lag, musste ich immer mit dem Angriff von Castanyer rechnen. Das hat mich gestresst und ich konnte den Lauf nicht wirklich genießen“, erklärte der Niedersachse die Situation. Denn hinter ihm kam der spanische Ultratrail-Vorjahressieger zwischenzeitlich näher und näher. „Für mich war die Distanz sicherlich etwas zu kurz. Ich mag bekanntlich die richtig langen Strecken. Deshalb bin ich auch mit Rang zwei absolut zufrieden“, so der 47 Jahre alte Routinier aus Mallorca. Die 63,5 Kilometer und 2.984 HM im Anstieg und 3.345 HM im Abstieg waren einfach etwas zu leicht für den erfahrenen Spanier.
Die Entscheidung über Sieg und Platz zwei und drei fiel dabei auf dem sechs Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Ferchensee bei Kilometer 30 und der Partnachalm. Ein Schneefeld meisterte Reichert, zuletzt Neunter beim legendären Transvulcania auf La Palma, besser als die Konkurrenten, setzte sich danach zügig ab und baute den Vorsprung von einer auf sechs Minuten aus.
Bis dahin gehörte auch der Kalifornier Dylon Bowman zur dreiköpfigen Spitze, verteidigte Platz drei bis zum Einstieg in den legendären Jägersteig-Downhill, musste in diesem technisch schwierigen Abschnitt aber noch den Polen Marcin Swierc passieren lassen. Platz fünf ging ebenfalls in die USA. Patrick Caron (Salomon Running Team, 6:34:21 Stunden) liefert sich fast das gesamte Rennen über erfolgreich einen Zweikampf mit dem Deutschen Hoffnungsträger Matthias Baur (Salomon Running Team, 6:35:35 Stunden) auf Rang sechs.
Bei den Frauen feierte die Polin Magda Laczak (Salomon Running Team) einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg in 7:29:29 Stunden: „Ich hätte das niemals gedacht, dass ich hier gewinne, bis zum Schluss war ich mir eigentlich nicht sicher.“ Die Ultratrail-Vorjahresdritte Simone Schwarz (Salomon Running Team) erkämpfte sich Rang zwei. Durchaus bemerkenswert. Denn nach gutem Start fiel die Freiburgerin zwischenzeitlich weit hinter Juliane Totzke (Würzburg) zurück, kämpfte sich aber heran und lag bei Kilometer 52 nur noch eine Minute hinter Totzke. Im finalen Jägersteig ließ es Schwarz dann laufen, erreichte in 7:44:51 Stunden das Ziel. Knapp sechs Minuten danach überquerte Totzke (7:50:20 Stunden) die Ziellinie in Grainau.
Ebenso wie Florian Reichert startete auch Sebastian Hallmann (Salomon Running Team) zum ersten Mal bei Deutschlands größtem Trailrun-Event. Als Betreuer hatten beide im Vorjahr die einzigartige Atmosphäre genossen – und sich beide für einen Start beim ZUT entschieden. Eine gute Wahl. Hallmann, zusammen mit Lukas Nägele Zweiter beim Transalpine Run 2018, entschied sich für den Basetrail über 25,20 Kilometer sowie 1.595 HM im Anstieg und 1.548 HM im Abstieg mit Start in Garmisch-Partenkirchen. Der einstige Bahn- und Straßenläufer absolvierte den Basetrail in 2:23:24 Stunden und siegte damit vor dem Österreicher Martin Mattle (2:27:42 Stunden) und Marcus Baur (Stuttgart, Salomon Running Team) in 2:36:59 Stunden. Während der Allergie geplagte Hallmann nur im Anstieg Probleme hatte und Mattle kurzfristig die Führung übernahm, lief es ansonsten problemlos für den Münchner Tempo- Spezialisten, der sich nach der Verpflegungsstelle 9 souverän absetzte.
Etwas überraschend verlief der Basetrail bei den Frauen. Die erst 25 Jahre alte Ungarin Tímea Horváth ließ in 3:03:52 Stunden der Allgäuerin Susi Lell (3:08:22 Stunden, Salomon Running Team) von Anfang an keine Chance. Svenja Moser (Lauftreff Kirchheim) wurde Dritte in 3:20:23 Stunden. „Ich musste sie im Anstieg ziehen lassen“, gestand Lell, die sich aber auch über Platz 2 sichtlich freute. Wie schnell es bei den Frauen zuging, zeigte der vierte Platz von Lisa Mehl, vor zwei Jahren immerhin Siegerin über die Ultra-Distanz.
Sportlich hochklassig verlief auch der Basetrail XL über 38,7 Kilometer und 2.171 HM mit Start in Mittenwald. Bei den Herren setzte sich der in Heidelberg studierende Franzose Pierre-Emmanuel Alexandre (Michael Arend Training) in 3:34:09 Stunden durch, litt in der Schlussphase aber unter Krämpfen („ich war froh, dass ich einen komfortablen Vorsprung hatte“) und verlor noch etwas Zeit auf Christoph Feuerbach (TF Feuerbach, 3:38:50 Stunden). Der Vorjahressieger über die Supertrail-Distanz verteidigte aber souverän Platz zwei vor dem französische Ex-Mountainbiker Gregory Vollet (Salomon, 3:48:43 Stunden).
Hoch her ging es beim Zieleinlauf von Laura Dahlmeier. Die erst vor wenigen Wochen vom aktiven Sport zurückgetretene mehrfache Olympiasiegerin und Weltmeisterin im Biathlon zeigte im Basetrail XL ihre physische Klasse und ihre Nähe zum Publikum. Die 25-Jährige aus Garmisch-Partenkirchen triumphierte in guten 4:15:38 Stunden. „Ich wusste, dass im Feld gute Downhill-Läuferinnen dabei sind. Deshalb habe ich eine Taktik wie beim Biathlon gewählt. Vollgas bis zum Schluss“, erklärte Publikumsliebling Dahlmeier ihren riesigen Vorsprung. Lisa Janko (Tübingen, 4:30:15 Stunden) kam auf Rang zwei und Carola Dörries (Scott Deutschland, 4:30:30 Stunden) auf Rang zwei ins Ziel.
Kurz vor Mitternacht überquerten die letzten Läufer und Läuferinnen nach 63,5 Kilometern die Ziellinie in Grainau, nur wenige Minuten später setzten schwere Unwetter ein.
Der SALOMON Zugspitz Ultratrail powered by LEDLENSER feiert 2020 sein 10-jähriges Bestehen. Das Datum steht bereits: 19.-21. Juni 2020.
Hier geht es zu den Ergebnissen 2019:
https://www.abavent.de/anmeldeservice/zugspitzultratrail2019/ergebnisse
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