Plasma in der Medizintechnik – Made in Regensburg

Die Relyon Plasma GmbH mit Sitz in Regensburg entwickelt innovative Plasmasysteme, die unter anderem für medizinische Anwendungen wie der Sterilisation von Materialien oder der Desinfektion von Oberflächen eingesetzt werden können.

Die Reylon Plasma GmbH, ein Unternehmen der BioRegio Regensburg, ist bereits seit 2002 in der Plasmatechnologie, einer der Schlüsseltechnologien in der Zukunft, tätig. Mit der TDK Tochter EPCOS AG als Anteilseigner hat Relyon Plasma 2018 zudem einen starken Partner im Bereich der innovativen Kalt-Plasma-Technologie gewonnen. Wenn es um Plasma geht sprechen Wissenschaftler oft vom vierten Aggregatszustand – neben fest, flüssig und gasförmig. In der Natur kommen plasmatische Entladungen z.B. im Nordlicht vor. Die ersten Anwendungen technischer Plasmen war die Gewinnung von Ozon durch elektronische Entladung oder in der Lichttechnik (Leuchtstoffröhre). Heute ist die Plasmatechnologie dabei, Anwendungen im Hygienebereich und in der Medizintechnik grundlegend zu revolutionieren, aufgrund seiner sterilisierende und desinfizierende Wirkung, ohne den Einsatz von zusätzlichen Chemikalien. Mit der so genannten PDD -Technologie (engl. Piezoelectric Direct Discharge) ist es zum Beispiel möglich, den als besonders kritisch eingestuften Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) ohne den Einsatz von Antibiotika wirkungsvoll zu neutralisieren.

Plasma kann Oberflächen von medizintechnischen Werkstoffen so optimieren, dass sie gute Klebeverbindung oder Biokompatibilität und damit Akzeptanz durch das umgebende lebende Gewebe ermöglichen. Seit einigen Jahren wird diese Technologie daher zum Funktionalisieren von Implantaten in der Zahnmedizin genutzt. Dabei wird die Oberfläche gereinigt, das Implantat sterilisiert und so das Infektionsrisiko verringert. Gleichzeitig wird die Oberflächenenergie des Implantates erhöht, wodurch dessen Benetzbarkeit verbessert, die Zellanlagerung auf der Oberfläche erhöht und der Heilungsprozess beschleunigt wird. Ein weiterer Ansatz für den Einsatz von Plasmatechnologie im medizinischen Bereich, ist die dermatologische Behandlungen von Wunden, Hautkrankheiten oder Infektionen. Das kalte Plasma wirkt hier auf komplexe Weise: über UV-Strahlen, reaktive Verbindungen und elektrische Felder. Das Zusammenspiel dieser Faktoren verlangsamt das Wachstum von Bakterien erheblich, was die Heilung beschleunigt. Um die keim- und geruchsreduzierende Wirkung von Plasma individuell nutzbar zu machen, hat Relyon Plasma ein spezielles Ionisierungsmodul entwickelt, das in verschiedenste Ausstattungsgegenstände, wie beispielsweise Abfallsammler oder Schranksysteme, integriert werden kann. Ein Praxisbeispiel ist ein spezieller Abfallsammler, der für den klinischen Bedarf entwickelt wurde. Hierbei ist das Ionisierungsmodul in den Deckel integriert und strömt automatisch Aktivsauerstoff aus, der durch das Prinzip der elektrischen Entladung Gerüche und Schimmelpilze anschließend bis zu 99 Prozent neutralisiert. Auf der Medizintechnikmesse Medtec LIVE in Nürnberg (21. bis 23. Mai 2019) präsentiert Relyon Plasma aus Regensburg auf Stand Nr. 451 in Halle 9 Trends und Entwicklungen im Bereich Plasmatechnologie in der Medizintechnik. Der BioPark ist mit einem Gemeinschaftsstand seines Projektes HealthCare Regensburg mit der RAS AG, der TriOptoTec GmbH, Multi-Service-Monitoring und dem Regensburg Center of Health Sciences and Technology (RCHST) am Stand Nr. 344 in Halle 10 vertreten.

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