Bundesbanker Franz Josef Benedikt: Es geht um das Überleben der Europäischen Währungsunion

„Europa mangelt es an einem Konzept, wie die Staatsverschuldungen nachhaltig reduziert werden können“, so der Präsident der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Bayern. Das zentrale Problem: Die Zinsen der Staatsanleihen haben sich von der Bonität der Mitgliedsländer entkoppelt. Auch Hoffnungen auf eine baldige Zinserhöhung versetzt Benedikt auf dem Bankenforum der Versicherungsgruppe die Bayerische einen Dämpfer: Mit einer ersten Erhöhung könne „frühestens Anfang 2020“ gerechnet werden. 

Benedikt sieht den gemeinsamen Währungsraum vor schwierigen Herausforderungen: In der Krise habe sich die Europäischen Zentralbank (EZB) als einziger handlungsfähiger Akteur erwiesen. Der wirtschaftspolitische Handlungsraum sei zu eng. Einer Stabilisierung der Europäischen Währungsunion stehe die unzureichende Wettbewerbsfähigkeit vieler EU-Mitgliedsländer weiterhin im Wege. Auch das Bankensystem zeige sich zu Beginn der Finanzkrise als wenig widerstandsfähig. Die erhöhten Anforderungen an die Eigenmittelausstattung der Banken würden sich heute jedoch positiv auswirken. Die Verallgemeinerung von Staatsschulden ohne Eingriffs- oder Mitwirkungsrechte seien jedoch nach wie vor eine große Gefahr. Somit gehe es um „nicht mehr und nicht weniger als das Überleben der Europäischen Währungsunion“.

Angesichts dieser Rahmenbedingungen postulierte Benedikt welche Maßnahmen zur nachhaltigen Stabilisierung der Finanzen in Europa zu ergreifen seien: „Wir müssen der Bindungswirkung der europäischen Verträge wieder mehr Geltung verschaffen“. Die disziplinierende Wirkung der Märkte sei wiederherzustellen. Staatsanleihen seien künftig wie andere Kredite zu behandeln, sodass Risiko und Rendite wieder in einem ausgewogeneren Verhältnis zueinander stünden.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung machte Thomas Loster, Diplom-Geograf und Geschäftsführer der Münchener Rück Stiftung, in seinem Vortrag unzweideutig klar: Die Folgen des Klimawandels bedrohen auch die Finanzindustrie akut. In Anbetracht des zu erwartenden „massiven Anstiegs von klimabedingten Naturkatastrophen“ stünden selbst branchenführende Rückversicherer vor potentiell existenzbedrohenden Herausforderungen.

Zu den weiteren Referenten des ersten Bankenforums der Bayerischen, das in der Börse München stattfand, zählten: Dr. Bert Van Roosebeke (Leiter der Abteilung Finanzmärkte am Centrum für Europäische Politik) sowie Ralf Gladis (Mitbegründer und Geschäftsführer des international führenden Payment Service Providers Computo).

„Das Bankenforum 2019 stellte den idealen Rahmen dar, um sich auf einem hohen fachlichen Niveau über gänzlich verschiedene aktuelle Herausforderungen der Finanzbranche auszutauschen. Als prominente Experten ihres Gebietes lieferten die Referenten eine ausgezeichnete Basis für die sich im Anschluss an die Vorträge entfaltenden regen Diskussionen des anwesenden Fachpublikums“ sagt Volker Eisele, Leiter Bankenvertrieb der Bayerischen, im Nachgang der Veranstaltung.

Über Versicherungsgruppe die Bayerische

Die Versicherungsgruppe die Bayerische wurde 1858 gegründet und besteht aus den Gesellschaften Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. (Konzernmutter), Neue Bayerische Beamten Lebensversicherung AG und der Sachgesellschaft Bayerische Beamten Versicherung AG. Die gesamten Beitragseinnahmen der Gruppe betragen rund  500 Millionen Euro. Die Gruppe steigert ihr Eigenkapital kontinuierlich und liegt dabei weit über dem Branchenschnitt. Es werden Kapitalanlagen von über 4,5 Milliarden Euro verwaltet. Mehr als 6.000 persönliche Berater stehen den Kunden der Bayerischen bundesweit zur Verfügung. Die Ratingagentur Assekurata hat der Neuen Bayerischen Leben in einer aktuellen umfangreichen Unternehmensanalyse erneut die Qualitätsnote A+ („sehr gut“) verliehen.

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