Warum der 19. März? Es ist der Geburtstag von Johann Peter Frank, der als Begründer des Öffentlichen Gesundheitswesens, der Sozialhygiene und des Öffentlichen Gesundheitsdienstes gilt. Ziel des 1745 geborenen Arztes war es, die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern, unter anderem durch eine staatliche Gesundheitsverwaltung und gesundheitsförderliche Lebensbedingungen. Ganz im Sinne Franks nimmt der Öffentliche Gesundheitsdienst eine Vielfalt von Aufgaben wahr – im Unterschied zur ärztlichen Tätigkeit in Krankenhäusern oder Praxen, die sich mit der Gesundheit des Einzelnen befassen, geht es hier um ganze Bevölkerungsgruppen und auch um Prävention.
„Der Öffentliche Gesundheitsdienst hat einen größeren Einfluss auf die Gesundheit, als vielen bewusst ist“, macht der kommissarische Leiter des Vogelsberger Gesundheitsamtes Dr. Henrik Reygers deutlich, „die Aufgaben reichen von Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Familien, Mütter- und Schwangerenberatungen, Kita- und Einschulungsuntersuchungen bis hin zu Kontroll- und Überwachungsaufgaben im Bereich von Krankenhaus-, Umwelt- und Seuchenhygiene.“ Hinzu kommen Angebote für psychisch kranke Menschen, chronisch kranke sowie körperlich behinderte oder von Behinderung bedrohte Menschen. Auch das Erstellen amtsärztlicher Gutachten obliegt dem Gesundheitsamt.
"Eine ausreichende Finanzierung der Gesundheitsämter ist für eine gute gesundheitliche Situation der Bevölkerung unverzichtbar", unterstreicht Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts. Leider sinke die personelle Ausstattung der Gesundheitsämter seit Jahren. Qualifiziertes Personal werde ebenso wie eine moderne Ausstattung benötigt – und das in jedem Gesundheitsamt. Übrigens wird auch beim Vogelsberger Gesundheitsamt eine Amtsärztin oder ein Amtsarzt gesucht: „Wir bekommen zu spüren, dass sich weniger junge Mediziner auf das Öffentliche Gesundheitswesen spezialisieren. Es wird immer schwieriger, qualifiziertes Fachpersonal zu finden“, kommentiert Gesundheitsdezernent Dr. Jens Mischak. Das Team besteht derzeit aus 32 Personen, darunter Ärzte, Zahnärzte, Epidemiologen, Veterinäre, Sozialpädagogen, Hygieneinspektoren, Arzt- und Zahnarzthelfer sowie Verwaltungskräfte.
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