Escape Room neu im Turm vom Castelgrande in Bellinzona
Im 16. Jahrhundert musssten eine handvoll Männner eine schwierige Mission erfüllen. Sie wurden jedoch gefangen genommen und im „Torre nera“, dem schwarzen Turm des Castelgrande von Bellinzona, gefangen gehalten. So die Ausgangslage des neuen Escape Rooms in der Tessiner Hauptstadt, der eine spannende Zeitreise verspricht. Zwei bis sechs Teilnehmer sind dafür in den geschichtsträchtigen Mauern der von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannten Burg von Bellinzona eingesperrt und haben 60 Minuten Zeit, um gemeinsam eine Reihe von Rätsel zu lösen, die Informationen geben, um in die Freiheit zu gelangen. Geheime Hinweise, mysteriöse Objekte und Codes gilt es dabei zu knacken, bis die letzte Tür nach draussen geöffnet ist. Umgesetzt wurde das spannungsgeladene Spiel von vier Bellinzonesern, die 2016 bereits den ersten Escape Room im Tessin in Giubiasco erfolgreich umgesetzt haben. Gespielt werden kann der Escape Room „Torre nera“ auf Italienisch, Deutsch, Englisch oder Französisch und kostet für 2 Spieler 60 Schweizer Franken und bis sechs Spieler 150 Schweizer Franken. Teilnehmen können alle ab einem Mindestalter von 12 Jahren, eine Voranmeldung ist erforderlich unter Tel +41 91 825 21 31 oder www.blockati.ch
Das Viertel Santa Maria degli Angeli in Lugano mit Augmented Reality erleben
Das harmonische Miteinander der historischen und modernen Architektur gehört zu den Besonderheiten von Lugano. Besonders eindrücklich kommt das im historischen Viertel Santa Maria degli Angeli zum Ausdruck, wo das neue Kulturzentrum LAC Lugano Arte e Cultura mit dem Franziskanerkloster, der denkmalgeschützten Fassade des ehemaligen Grand Palace Hotels und der Kirche Santa Maria degli Angeli verschmilzt. Neu gibt es hier jetzt eine 3D-Virtual-Reality-Tour, welche längst vergangene Zeiten zum Leben erweckt. Erhältlich sind die 3D-Brillen im Kulturzentrum, wo der ca. halbstündige Rundgang beginnt und an sechs Stationen in die Geschichte des Viertels eintauchen lässt. Der Audioguide in 3D erklärt dabei unter anderem das von Leonardo Da Vincis Schüler Bernardino Luini gemalte Kreuzigungsfresko in der Kirche Santa Maria degli Angeli und lässt die stillgelegte Standseilbahn anno 1913 dank Augmented Reality vor den Augen des Betrachters wieder seinen Dienst tun, wie zu Zeiten der Belle Epoque. Die Tour kann während der Öffnungszeiten des Kulturzentrums ganzjährig zum Preis von 10 Schweizer Franken gebucht werden und ist erhältlich in italienischer, deutscher, französischer und englischer Sprache.
www.sma3d.ch
ticino.ch/virtual
100 Jahre Hermann Hesse im Tessin
Vor hundert Jahren, im Mai 1919, bezog Hermann Hesse eine Wohnung in der Casa Camuzzi in Montagnola bei Lugano. Er wusste damals noch nicht, dass dieser Ort ihm zur Heimat werden würde und er ihn bis zu seinem Tod 1962 nicht mehr verlassen sollte. Heute ist das Haus ein lebendiges Begegnungszentrum und Museum mit Wechselausstellungen, Vorträgen, Konzerten und Lesungen für alle, die in die Welt von Hermann Hesse eintauchen möchten. Das diesjährige Programm des Hermann Hesse Museums in Montagnola würdigt diesen Jahrestag und damit die tiefe Verbundenheit Hermann Hesses mit seiner Wahlheimat, der italienischen Schweiz. So präsentiert die traditionelle Lesung am Ostersonntag Betrachtungen und Gedichte des Literaten, die er vor 100 Jahren in Montagnola schrieb, und zum Todestag Hermann Hesses wird im August aus der Erzählung „Klingsors letzter Sommer“ gelesen, welche ebenfalls im Sommer 1919 entstand. Eine Sonderausstellung, die ab Juni zu sehen ist, widmet sich der langjährigen Verbindung zwischen Hermann Hesse und Theodor Heuss. Vor 100 Jahren erschien ausserdem Hermann Hesses „Demian“ unter Pseudonym zum ersten Mal. Zu diesem Anlass gibt es im Oktober eine Lesung in deutscher und italienischer Sprache, begleitet von klassischer Musik.
Marmor macht Schule: 35 Jahre Bildhauerschule in Peccia
Peccia, ein kleines Dorf im hinteren Maggiatal, mitten in den Tessiner Alpen ist die Heimat von Alex und Almute Grossmann-Naef. Umgeben von majestätischen Granit- und Gneisformationen, findet sich hier ein kleines Wunder oder eine geologische Überraschung: das Marmorvorkommen von Peccia. Es ist der einzige Marmorsteinbruch der Schweiz, in dem seit über 60 Jahren der weisse Marmor abgebaut und in den Werkstätten der Scuola di Scultura von Peccia verarbeitet wird. Die 1984 ins Leben gerufene Bildhauerschule führt der Bildhauer und Kunstpädagoge Alex Naef gemeinsam mit seiner Frau Almute. Was einst klein anfing ist aus der heutigen Schweizer Bildungslandschaft nicht mehr wegzudenken. Das Kursangebot erstreckt sich über Bildhauerkurse mit Marmor, Holz und Metall, Modellierkurse und Zeichenkurse, sowie kunstgeschichtliche Seminare und geht von Ferienworkshops bis hin zu berufsbegleitenden Weiterbildungen. Für Kursteilnehmer stehen Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung: In einem Einzelzimmer oder einem Atelierapartment, die der Schule gehören, oder in einem nahegelegenen Hotel oder Rustico. Neben dem Schulbetrieb organisieren die beiden Kulturliebhaber immer wieder Skulpturen-Ausstellungen im öffentlichen Raum. 2019 feiert die Bildhauerschule ihr 35-jähriges Bestehen, was am 22.-23. Juni 2019 mit einem grossen Fest, mit einer Ausstellung sowie einem Tanztheater zum Thema „Stein“ gefeiert wird.
Eine künstlerische Entdeckung: Luigi Pericle
Mit dem Erwerb des ehemaligen Wohnhauses von Luigi Pericle Giovannetti (1916-2001) haben Andrea und Greta Biasca-Caroni, Direktoren des Hotels Ascona, einen Kunstschatz mit unbekannten Werken des Malers ans Licht gebracht. Der vielseitige Künstler erreichte den Höhepunkt seiner Karriere in den späten Fünfzigerjahren, als die Familie Staechelin, eine bedeutende Basler Familie, die sich einer Sammlung mit prestigeträchtigen Gemälden von Van Gogh, Picasso und Gauguin rühmt, für sein Werk interessierte und etwa hundert seiner Gemälde kaufte. Um ihn ungestört arbeiten zu lassen, schenkte ihm die Basler Familie ein Haus an den Hängen des Monte Verità in Ascona, wo Luigi Pericle einen Grossteil seines Lebens, zurückgezogen bis zu seinem Tod im Jahr 2001, verbrachte. Die gefundene Sammlung besteht aus zahlreichen Gemälden und Hunderten von Tuschzeichnungen in ausgezeichnetem Zustand, von denen einige u.a. im Hotel Ascona zu bewundern sind.
Teekultur am Monte Verità in Ascona
Wer glaubt, Tee wächst nur in fernen Kontinenten, der irrt. Auf dem Monte Verità oberhalb von Ascona, dem Hügel, wo einst Revolutionäre, Künstler und Philosophen neue Lebensformen erprobten, befindet sich eine der wenigen Teeplantagen Europas. Möglich machten das botanische Wunder zum einen das einzigartige Mikroklima, zum anderen der Pioniergeist des «Teephilosophen» Peter Oppliger, einem ehemaligen Apotheker und Spezialisten für Natur- und Pflanzenheilkunde. Im Jahr 2006 baute er erstmals die Camellia sinensis auf dem Monte Verità an. Heute umfasst die Teeplantage rund 1400 Pflanzen sowie einen Zen-Garten mit Pavillon und die Casa del Tè, eine Oase zum Teetrinken und Sein. 2017 haben Katrin Lange und ihr Mann Gerhard die Casa del Tè übernommen, welche von April bis Oktober täglich geöffnet ist. Die beiden bringen ihre gemeinsame Leidenschaft für das Heissgetränk sowie die Erfahrung aus dem Stammhaus Länggass-Tee in Bern in die Führung des Teehauses auf dem Monte Verità mit ein und bieten den Gästen eine reiche Auswahl an Möglichkeiten in die Welt des Tees einzutauchen: Sei es bei einem Spaziergang durch den Teegarten, beim Tee trinken nach chinesischer und japanischer Art, bei Degustationen und Teezeremonien oder beim Wissen abholen über die gesamte Teekultur im Gespräch oder anhand von Schautafeln und Büchern. Ein Höhepunkt ist die traditionelle Tee-Ernte auf dem Monte Verità, die jeweils im Mai stattfindet und vom 31. Mai bis 1. Juni 2019 mit einem programmreichen Tee-Erntefest begleitet wird.
www.casa-del-te.ch
ticino.ch/monteverita
Openair-Fotofestival im historischen Zentrum von Carona
Carona ist eines der schönsten Dörfer im Tessin. Auf 602 Metern Höhe über dem Luganersee gelegen, zog der Ort seit jeher Künstler, Denker und Romantiker an. So lebten hier beispielsweise das Schriftstellerpaar Lisa Tetzner und Kurt Held, Hermann Hesse verliebte sich hier in Ruth Wenger, seine spätere Ehefrau, aber auch Meret Oppenheim, Maria Braun und nicht zuletzt Bertold Brecht gehörten zum Künstlerkreis des Ortes. Seinen gut erhaltenen Ortskern, der von engen romantischen Gässchen geprägt ist, verdankt das malerische Dorf den Familien von Stuckateuren, Steinmetzen, Bildhauern und Architekten, die einst hier lebten und dort ihre Kunst in Kirchen und Wohnhäusern hinterlassen haben. Im besonderen Ambiente des historischen Zentrums von Carona findet diesen Sommer vom 1. Juni bis 15. Oktober 2019 die Veranstaltung CaronaImmagina 2019 statt, welche vom Kulturverein La Loggia di Carona bereits zum zweiten Mal organisiert wird. Bei diesem Openair-Fotofestival werden grossformatige Fotografien der international bekannten Fotografen Frank Horvat und Georg Gerster zu sehen sind. Der italienische Fotograf Horvat (geboren 1928), der seit fast 70 Jahren sein Leben der Fotografie widmet, präsentiert für CaronaImmagina seine neuesten Arbeiten «Dyptiques» als Gegenüberstellung zweier miteinander verknüpfter Bilder. Sein Schweizer Kollege Georg Gerster (ebenfalls 1928 geborgen) verstarb am 8. Februar 2019. In Carona werden Werke aus seinem Kunstportfolios der Luftbildfotografie zu sehen sein, die er als kontemplatives und philosophisches Werkzeug betrachtete, um zum Nachdenken anzuregen. Ergänzt wird die Ausstellung von Werken des jungen Tessiner Street Photographer Riccardo Comi, der in seiner Fotografie interessante Situationen und Details festhält, die in Erstaunen versetzen. Die Open-Air-Fotoausstellung im Dorfkern des Künstlerortes Carona ist kostenfrei. Pro Carona organisiert darüber hinaus an jedem dritten Samstag im Monat um 17.30 Uhr Führungen durch die Ausstellungen zum Preis von 10 Schweizer Franken.
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