Große Show: Hochschulchor der Weimarer Musikhochschule wurde überraschend von Jan Böhmermann nach Leipzig eingeladen

Auf neues Terrain hatte sich Chorleitungsprofessor Juan M.V. Garcia mit dem Hochschulchor begeben: Das fakultätsübergreifende Ensemble der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar trat Mitte Januar erstmals mit einem reinen Pop-Jazz-Programm vor das Weimarer Publikum. Dabei sang der Chor auch „Señorita“, eine Bearbeitung eines Liedes von Kay One und Pietro Lombardi durch den TV-Entertainer Jan Böhmermann – eigens arrangiert für den Chor durch Juan M.V. Garcia. Durch einen Tweet von diesem Auftritt bekam Jan Böhmermann Wind von der „Señorita“-Bearbeitung – und lud den Weimarer Hochschulchor spontan in seine Bühnenshow ein.

Diese Gelegenheit ließ sich die Musikhochschule nicht entgehen, organisierte kurzfristig einen Bus und beförderte 72 Studierende zum Veranstaltungsort: dem mit 4.000 Besuchern ausverkauften Haus Auensee in Leipzig. Dort fand Ende Januar die „Ehrenfeld ist überall“-Show von Jan Böhmermann samt Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld statt. „Das Publikum hat uns mit einem ohrenbetäubenden Applaus empfangen und nach unserem Auftritt ausgiebig und ebenfalls sehr laut gefeiert“, erzählt Chorleiter Juan Garcia. „Jan Böhmermann und mich verbindet, dass wir beide zur selben Zeit in Bremen aufgewachsen sind.“

Zum Soundcheck im Haus Auensee hatte zusätzlich noch das Vokalensemble „Die Katze im Sack“ des Instituts für Musikpädagogik und Kirchenmusik der Weimarer Musikhochschule gesungen: Diese hatten den ebenfalls auf Jan Böhmermann zurückgehenden Song „Menschen, Leben, Tanzen, Welt“ einstudiert. Doch die Vokalbearbeitung erwies sich als nicht passend für das Konzert, „deshalb haben darauf verzichtet“, schildert Juan M.V. Garcia. Der Chor sei sehr zuvorkommend behandelt worden, in großen und schönen Backstage-Räumen mit Catering und drei abgesperrten Emporen, „auf denen wir entspannt die Show verfolgen konnten“, so Garcia.

Das bestätigt auch Chormitglied und Schulmusikstudent Andreas Wolff: „Jan Böhmermann und das gesamte Team haben uns am Tag des Konzertes sehr herzlich willkommen geheißen. Als wir dann mit ihm auf der Bühne vor 4.000 Leuten standen und das Publikum nach unserer Performance total ausgeflippt ist, war das einfach nur ein unbeschreibliches Gefühl, das nicht in Worte zu fassen ist. In dem Moment ist man einfach durchströmt von Adrenalin und Glück.“

Insgesamt sei er sehr froh, Teil dieses „einmaligen Ereignisses“ gewesen zu sein, erklärt Andreas Wolff: „Welcher Student kann schon behaupten, dass ein Teil seiner Ausbildung darin bestand, neben Jan Böhmermann in einer ausverkauften Halle zu singen?“ Und Choristin Anna-Lena Öhmann, Studentin der Musikwissenschaft, ergänzt: „Die Tatsache, dass aus den kurzen geposteten Clips vom Konzert erst ein kleiner Instagram-Hit und schließlich eine Einladung zum Konzert nach Leipzig wurde, erschien in dem Moment und auch noch im Rückblick unwirklich. Im Anschluss kam Jan Böhmermann noch für ein Foto mit dem Chor vorbei, bedankte sich und entschuldigte sich vielmals für das fehlende Bier.“

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