Ein weiteres Projekt, das kleinen Unternehmen eine kostengünstige Automatisierung ihrer Prozesse vor Augen führen soll, zeigt die „Möglichkeiten und Grenzen von Cobot-Systemen“ auf. Diese einfach zu programmierenden Roboter eignen sich vor allem für den Einsatz in flexiblen Produktionslinien wie etwa der Backwarenindustrie, der Metall-, Schaumstoff- oder Kunststoffverarbeitung. Im Auftrag der Region soll nun die TEWISS – Technik und Wissen GmbH ein Cobot-System anschaffen und interessierten kleinen und mittleren Unternehmen aus der Region für den vierwöchigen Testlauf in einer exemplarischen Anwendung zur Verfügung stellen. Von der Region gibt es dafür einen Zuschuss von insgesamt 160.000 Euro, so das Votum des zuständigen Fachausschusses.
Viele kleinere Industrieunternehmen und Handwerksbetriebe haben bislang noch keine Erfahrungen mit Robotern bzw. Cobots, keinen Kontakt zur Robotik-Branche und keine oder nur wenige Fachkräfte aus der Automatisierungstechnik. „Diesen Unternehmen möchten wir ein niedrigschwelliges Angebot machen, um sich mit den Möglichkeiten der Robotik auseinanderzusetzen und wettbewerbsfähig aufzustellen“, erklärt Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover, den Ansatz des Cobot-Projekts. Der Cobot, den die TEWISS anschaffen wird, ist mobil einsetzbar und kommt in unterschiedlichen Unternehmen und Produktionslinien zur Anwendung. Nach dem Einsatz des Cobots wird dokumentiert, wie produktiv der Testbetrieb war. Die Erfahrungen der teilnehmenden Betriebe sollen dann einem größeren Kreis von interessierten Unternehmen vorgestellt werden.
Das Projekt „Building Information Modeling“ bezieht sich auf den von der Bundesregierung 2015 verabschiedeten „Stufenplan Digitales Planen und Bauen“ und geht davon aus, dass bei der Ausschreibung von großen öffentlichen und privaten Bauvorhaben in Zukunft nur noch Unternehmen mit so genannter BIM-Kompetenz zum Zuge kommen werden. Daher werden zurzeit bundesweit so genannte BIM-Cluster aufgebaut, die der Vernetzung und dem Informationsaustausch dienen sollen.
„Die Möglichkeit zur Erprobung von BIM soll kleinen und mittleren Unternehmen mögliche Berührungsängste nehmen und einen praxisnahen Zugang zur Arbeit in digital vernetzten Strukturen bieten“, erklärt Wirtschaftsdezernent Ulf-Birger Franz die Idee des Projekts „Building Information Modeling“.
In den Räumen des Instituts für Baumanagement und Digitales Bauen der Leibniz Universität (ICoM) erhalten kleine und mittlere Unternehmen die Möglichkeit, den Einsatz von Virtual Reality und kollaborativen Bau- und Planungsprozessen zu erproben. Dafür gibt es ein kostenloses Qualifizierungs- und Schulungsprogramm, das sich im Sommersemester 2019 an Planer und Bauingenieure, im Wintersemester 2019/20 an Handwerk und KMU Baugewerbe richtet. Drei ganztägige Workshop-Module vermitteln die Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten von BIM. Lernziel des Kurses ist es, die nächsten Schritte auf dem Weg zur Implementierung von BIM im eigenen Unternehmen bzw. Planungs- und Bauprojekt festzulegen. Einen ersten Einblick in das Schulungsangebot liefert der „Open LAB Day“ am 3. Juni im ICoM.
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