Herr Vaughan, wie sind Sie eigentlich vor zehn Jahren nach Deutschland gekommen?
Alex Vaughan: Ich war damals 20 Jahre alt, hatte ein gutes Studium in Sidney, einen guten Job und viele Freunde. Da fragte mich ein Freund, ob ich nicht Jazzposaune in Deutschland studieren möchte. Tja, ich war jung und verrückt, habe einfach alles abgebrochen und bin spontan nach Deutschland gereist! Ich habe die Aufnahmeprüfung in Weimar bestanden und wechselte dann zum Hauptfach Komposition mit Schwerpunkt Jazzposaune.
Hatten Sie also vorher schon komponiert?
Vaughan: Ja, aber nur so Kleinigkeiten nebenbei. Doch dann habe ich mich in die zeitgenössische Musik verliebt, denn sie kennt keine Genregrenzen und man hat als Komponist viele Freiheiten. Ich arbeite auch sehr gern mit den Instrumentalisten zusammen, das macht Spaß!
Was für ein Werk ist am Donnerstag in der Weimarhalle erstmals zu hören?
Vaughan: Das Stück ist ein Zusammenstoß von zwei Welten, die in mir sind. Ich bin ein Christ und denke sehr viel über den Tod nach. Jeder Mensch ist für mich vor Gott verantwortlich, das bleibt immer in meinem Hinterkopf. Außerdem denke ich sehr viel über die Zeit und ihre Wahrnehmung nach. Das Stück ist als ein Zusammenstoß dieser beiden Ebenen komponiert, als ein abstraktes Bild der Ewigkeit.
Die Fragen stellte Jan Kreyßig.
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