Arbeitsmarkt- und Sozialdezernent Landrat Manfred Görig (SPD) begrüßt die bundesweite Kampagne. „Der Vogelsbergkreis setzt seit 2005 auf die Kompetenz der Nähe zu den Unternehmen, zu den Akteuren und zu den Betroffenen vor Ort. Und das Konzept funktioniert. Zur extrem niedrigen Arbeitslosenquote im Vogelsbergkreis von aktuell 3,6 Prozent trägt unsere KVA (das kommunale Jobcenter des Vogelsbergkreises ist ein Sachgebiet im Amt für soziale Sicherung in der Kreisverwaltung) erheblich bei“, unterstreicht der Landrat.
Am Montag und Dienstag (26./27. November) findet in Berlin der Tag der kommunalen Jobcenter statt, der sich als regelmäßiges Treffen der 104 kommunalen Jobcenter in diesem Jahr mit den Herausforderungen der Digitalisierung beschäftigen wird. Hauptredner ist Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Den kommunalen Jobcentern ist es wichtig, sich ständig weiterzuentwickeln, um auch in einer sich wandelnden, digitalen Arbeitswelt die Menschen mit flexiblen und passgenauen Leistungen und Angeboten zu unterstützen.
Dieser Tag ist gleichzeitig der Startschuss für eine gemeinsame öffentlichkeitswirksame Kampagne der 104 kommunalen Jobcenter. Unter dem Titel „Kommunale Jobcenter – Stark. Sozial. Vor Ort.“ werden deren Arbeit und Stärken zukünftig deutlicher ins Bewusstsein von Bürgern, Politik und Unternehmern gerückt.
In einer Presseverlautbarung des Deutschen Landkreistages in Berlin, haben die 104 kommunalen Jobcenter in der Bundesrepublik Deutschland folgende Merkmale:
- sorgen bundesweit für 1,5 Millionen Menschen, die Unterstützung auf ihrem Weg in Arbeit und Ausbildung benötigen,
- integrieren pro Jahr mehr als 250.000 Menschen in nachhaltige Jobs und
- sind für ein Gebiet von mehr als 22 Millionen Einwohnern verantwortlich.
Die Erfolge im Vogelsbergkreis
Bezogen auf den Vogelsbergkreis mit 106.451 Einwohnern (31.12.2017) betreut die KVA Vogelsberg als kommunales Jobcenter insgesamt 4.883 Leistungsberechtigte, darunter 1.159 arbeitslose erwerbsfähige Leistungsberechtigte mit Unterstützung auf dem Weg in Arbeit und Ausbildung.
Im Jahre 2017 erfolgten durch Leistungsbezieher der KVA insgesamt 1.293 Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt. Hier werden sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen, geringfügige Beschäftigungsverhältnisse (Minijobs) sowie die Aufnahmen von selbständigen Tätigkeiten und Berufsausbildungen betrachtet.
104 und damit ein Viertel der 407 Jobcenter werden als kommunale Jobcenter der Landkreise/kreisfreien Städte betrieben und erfüllen die SGB II-Aufgaben ohne die Bundesagentur für Arbeit eigenverantwortlich (sog. Optionskommunen). Daneben nehmen 303 gemeinsame Einrichtungen als Mischbehörden aus der Bundesagentur für Arbeit und dem Landkreis/der kreisfreien Stadt die jeweiligen Teilzuständigkeiten beider Träger wahr.
Die kommunalen Jobcenter sind Teil eines Landkreises bzw. einer kreisfeien Stadt und bieten ein Gesamtpaket an Leistungen und Lösungen. Das Ergebnis sind bürgernahe kommunale Jobcenter, kurze Wege, rasche Entscheidungen, umfassende und ganzheitliche Angebote und nachhaltige Unterstützung. Sie erbringen Leistungen aus einer Hand und verbinden ihre Angebote mit weiteren kommunalen Verantwortlichkeiten wie etwa von Jugendämtern, Schulen, Ausländerbehörden oder der Wirtschaftsförderung.
Für die Landräte und Oberbürgermeister ist kommunale Arbeitsmarktpolitik Chefsache, beschreibt der Deutsche Landkreistag die bundesweite Aufgabe. Landräte und Oberbürgermeister verfügen über eine starke demokratische Verankerung. Die kommunalen Jobcenter unterliegen der Kontrolle der Bürger über die direkt gewählten Kreistage und Stadträte. Sie entwickeln lokale und regionale Aktivitäten, die sich gut mit den Maßnahmen der örtlichen Netzwerkpartner verzahnen. Vorteile sind dezentrale Strukturen und kreative maßgeschneiderte Lösungen. So können Schwerpunkte bei der Förderung entsprechend den regionalen und kommunalen Notwendigkeiten gesetzt werden.
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