Otto Uebersax wurde am 29.08.1916 in Tschechien geboren, wo er auch seine Jugendzeit verbrachte. Nach Abschluss einer kaufmännischen Ausbildung und einem Predigerlehrgang in der damaligen „Industrie- und Missionsschule Friedensau“, der heutigen „Theologischen Hochschule Friedensau“ (bei Magdeburg), begann er im Alter von 26 Jahren, mitten im 2. Weltkrieg, seinen Dienst als Bibelarbeiter der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland.
1945 zog er in die Schweiz und arbeitete zuerst als Mitarbeiter eines Pastors in der französischsprachigen Westschweiz, ehe er in die Deutschschweizerische Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten wechselte. Von 1946 bis 1950 leitete er die Jugendabteilung, dann wechselte er von 1950 bis 1953 als Abteilungsleiter zur Kirchenleitung in Österreich. Von 1953 bis 1965 übernahm er die Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutsch-schweiz bevor er von 1966 bis 1979 als Kirchenleiter der Adventisten in Österreich diente.
Im Jahr 1979 kehrte er in die Schweiz zurück und beendete 1982 seinen offiziellen Dienst in der Schweiz. Nach seiner Pensionierung leitete er von 1982 bis 1989 die Adventgemeinden in Israel. Otto Uebersax sprach Tschechisch, Russisch, Deutsch, Französisch und Englisch und studierte während seines Einsatzes in Israel die moderne hebräische Sprache an der Universität Haifa. Nach seiner definitiven Rückkehr in die Schweiz predigte er regelmäßig in diversen Adventgemeinden der Deutschschweiz und nahm weiterhin eine aktive Rolle im Kirchengemeindeleben ein.
Seine Erfahrungen mit Gott, zwischen 1940 bis 1944 als Auslandschweizer im Dritten Reich, publizierte er 2004 in einem Buch mit dem Titel „Von guten Mächten wunderbar geborgen“. Otto Uebersax verbrachte seine letzten Jahre im Alters- und Pflegeheim Oertlimatt, einer Stiftung der Siebenten-Tags-Adventisten.
„Zeitlebens war Otto eine Persönlichkeit des Ausgleichs und der Versöhnung. Er sah seine Aufgabe innerhalb seiner Verantwortungsbereiche immer wieder in der Ermutigung zum Guten, im Vermeiden von Wunden und in der klugen und heilsamen Vermittlung zwischen Gegensätzen“, schreibt die Deutschschweizer Kirchenleitung in ihrem Nachruf.
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