AUTOS UND REIFEN: DIE GESCHICHTE DER FERRARI CHALLENGE
Das erste Auto, das den Markenpokal auf den Weg brachte, war der Ferrari 348 Challenge. Es wurde 1989 von dem 348 TB und dem TS abgeleitet und besaß den 3,5-Liter-V8-Motor des Serienautos mit 320 PS Leistung. Im Vergleich zur Straßenversion wurde der 348 Challenge nicht umfassend modifiziert, aber er fuhr mit speziell von Pirelli entwickelten Slicks. Der erste Reifen für die Ferrari Challenge war ein 17-Zoll-Slick mit unterschiedlichen Größen für die Vorder- und die Hinterachse (245/620-17 bzw. 265/640-17). Wie das Auto standen auch die Reifen in enger Beziehung zu ihren Äquivalenten für die Straße. Für ihre Produktion verwendete Pirelli die herkömmlichen Formen der P Zero, die Konstruktion und die Mischung hingegen waren speziell.
Der 348 bestritt 1996 seine letzten Rennen, gemeinsam mit dem neuen 355 Challenge. Auch er war ein direkter Abkomme seines Straßenäquivalents, einschließlich des 380 PS starken Motors. Allerdings machten die für den Wettkampf notwendigen Sicherheitsvorkehrungen sowie die maßgeschneiderten Pirelli Reifen den Unterschied. Das Unternehmen produzierte seine ersten 18-Zoll-Reifen für die Ferrari Challenge: Eine Größe, die mehr als zehn Jahre lang Bestand haben sollte.
Im Jahr 2000 debütierte das dritte Modell, das bei der Ferrari Challenge zum Einsatz kam: der 360 Challenge, der auf dem 360 Modena basiert. Er hatte die gleiche Leistung wie der Straßenwagen (400 PS), aber weniger Gewicht. Der 360 Challenge durchlief im folgenden Jahr einige wichtige Modifikationen, wobei seine Leistung auf 415 PS stieg. Das verlangte auch von den Reifen eine höhere Performance. Allerdings hatten die für den 355 entwickelten Reifen keine Probleme damit, den Anforderungen von Autos und Fahrern weiterhin gerecht zu werden. Lediglich neue Größen sowie neue Mischungen wurden eingeführt.
Der 430 Challenge markierte einen wichtigen Schritt für die Marken-Serie: Während er wie seine Straßenvariante 490 PS besaß, flossen in das Modell die Erfahrungen von Ferrari aus der Formel 1 ein. So verfügte der 430 Challenge über das erste Carbon-Keramik-Bremssystem. Das erforderte einige wichtige Modifikationen der Reifen. Die ersten 19-Zoll-Reifen wurden sowohl als Slicks als auch als Regenreifen hergestellt, wobei es sich erstmals um echte Regenreifen mit einem speziellen Profil handelte.
Im Jahr 2010 bildete der gefeierte Ferrari 458 Italia die Basis für das jüngste Challenge-Auto. Er besaß 570 PS wie der Straßenwagen, war allerdings 100 Kilogramm leichter und kam mit einem spezifischem Motor-Mapping sowie einem Rennauspuff auf die Strecke. Er verfügte zudem über ein elektronisches Hinterachsdifferential, was erforderte, dass die Reifen parallel dazu arbeiten. Pirelli passte die Reifenabmessungen und die Mischung an, die Radgröße hingegen blieb gleich.
Die Turboaufladung debütierte 2016 in der Ferrari Challenge mit dem 488 Challenge: Erstmals in der inzwischen 25-jährigen Geschichte der Meisterschaft wurde ein Turbomotor eingesetzt. Das brachte im Vergleich mit dem 458er ein Plus von 100 PS, die Rundenzeit in Fiorano sank entsprechend um rund eine Sekunde. Pirelli entwickelte für den 488 Challenge neue Reifengrößen, um der zusätzlichen Leistung des Fahrzeugs gerecht zu werden.
Theo Mayer, der das Ferrari Challenge-Programm von Pirelli leitet, kommentiert: „Für Pirelli ist es ausgezeichnet, mit Ferrari an der Challenge zu arbeiten. Die Reifen werden stets parallel zum Auto entwickelt, jeweils ein Jahr vor dem offiziellen Start der Challenge. Ziel dieser Entwicklungen ist es, die Performance zu maximieren, indem die jüngsten technischen Innovationen der Motorsportabteilung von Pirelli eingesetzt werden. Dies trägt dazu bei, die Fahrbarkeit der Reifen unter sämtlichen Bedingungen auf trockener Piste zu optimieren. Für Rennen bei Nässe wurde ein spezieller Regenreifen entwickelt. Nach 26 Jahren der Kooperation ist unser nächstes Ziel, ein halbes Jahrhundert bei der Ferrari Challenge dabei zu sein
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