Investitionen, die sich aber auch deutlich auf die Bilanz 2017 auswirken, welche eine Kostenunterdeckung von 19,2 Millionen Euro ausweist.
„Ein längeres Netz benötige mehr Personal, mehr Fahrzeuge und mehr Wartung. Das alles sind wichtige und notwendige Investitionen, die sich aber natürlich auch auf die Bilanz auswirken“, erläuterte VAG Vorstand Stephan Bartosch.
„Neben größtmöglicher Wirtschaftlichkeit ist das höchste Ziel der VAG eine attraktive Verkehrsdienstleistung anzubieten“, ergänzt VAG Vorstand Oliver Benz: „Das Leistungsangebot unserer Stadtbahnen ist daher in den vergangenen fünf Jahren um knapp 25 Prozent gestiegen.“
Meilensteine 2017
Der Gemeinderat der Stadt Freiburg hat in seiner Sitzung am 12. Dezember 2017 einstimmig eine für die VAG wichtige Entscheidung getroffen: Das städtische Unternehmen wird in den kommenden 22,5 Jahren per Direktvergabe den Bus- und Stadtbahnverkehr in der Stadt Freiburg betreiben. Die Stadt macht damit von der nach EU-Recht gegebenen Möglichkeit der Direktvergabe Gebrauch und betraut die VAG weiterhin mit der Erbringung der Verkehrsleistungen.
Der Bau der Stadtbahn Rotteckring ist weiter vorangeschritten. Sichtbare Zeichen waren im vergangenen Jahr die Eröffnung des Platzes der Alten Synagoge und die Wiederaufstellung des Siegesdenkmals an neuer Stelle. Am 18. Oktober wurde offiziell den Baubeginn für den „Pavillon am Ring“ eingeläutet.
Neben dem Bau neuer Strecken ist der Unterhalt des bestehenden Netzes eine Daueraufgabe, die aus kleineren und größeren Projekten besteht. Mit der Gleiserneuerung in der nördlichen Kaiser-Joseph-Straße stand vom 6. März bis Mitte Dezember 2017 ein besonders aufwändiges Projekt im Fokus. Mit der Erneuerung der Gleise wurde zugleich auch die Haltestellensituation am Bertoldsbrunnen verbessert.
Mit der Lieferung sechs weiterer Stadtbahnwagen des Typs Urbos 100 sind nun in der Summe 12 dieser Fahrzeuge im Einsatz. Sie sind längst zum unverzichtbaren Bestandteil eines zuverlässigen Stadtbahnbetriebes geworden und legen pro Fahrzeug im Schnitt pro Monat rund 5.300 Kilometer zurück.
Verbesserungen hat es im Jahr 2017 auch bei der Kundeninformation und der Barrierefreiheit gegeben. So zeigt die elektronische Fahrplanauskunft der VAG jetzt an, ob für eine Verbindung ein Fahrzeug mit niederflurigem Einstieg zur Verfügung steht. Für die VAG ist die „Echtzeitangabe“ der Niederflurigkeit nur ein Zwischenschritt auf dem Weg die Fahrgäste möglichst umfassend auf Ihrer Fahrt zu informieren und zu begleiten.
Fahrgastzahlen und Erlöse
Die Zahl von rund 80,5 Millionen – statistisch ermittelten – Passagieren erfreut die VAG umso mehr, so war doch der Stadtbahnverkehr von der Innenstadt aus in Richtung Norden durch die zehn Monate dauernde Sanierung der Gleise in der nördlichen Kaiser-Joseph-Straße deutlich beeinträchtigt.
Rund 1,7 Millionen (+ 2,2 Prozent) mehr Fahrgäste als im Vorjahr sorgen auch bei den Umsatzerlösen für Zuwächse: So sind die Umsatzerlöse aus Verkehrsdienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr um 2,529 Millionen Euro auf 60,6 Millionen Euro gestiegen. Darin enthalten sind eine knappe Million Euro, die durch den Neuverkehr Stadtbahn Messe resultiert.
Investitionen und Geschäftsergebnis
Neben gestiegenen Aufwendungen für Löhne und Material schlugen im Jahr 2017 Investitionen in den Stadtbahnausbau, den Unterhalt des bestehenden Netzes sowie die Lieferung von sechs weiteren Stadtbahnfahrzeugen des Typs Urbos 100 zu Buche. Im Saldo ergibt sich eine Kostenunterdeckung von 19,2 Millionen Euro, was einen Kostendeckungsgrad von rund 78,8 Prozent bedeutet.
Niemals zuvor in der Geschichte des Verkehrsunternehmens hat die VAG so viele Ausbildungsplätze angeboten, wie im Jahr 2017. Seit nunmehr 70 Jahren werden bei der VAG junge Menschen in unterschiedlichen Berufen ausgebildet. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich das Spektrum der Ausbildungsberufe bei der VAG immer mehr erweitert.
Schauinlandbahn
Die Beliebtheit der Schauinslandbahn ist seit dem Umbau im Jahr 2012/2013 ungebrochen: Mit 358.019 Berg- und Talfahrten wurde erneut das beste Ergebnis in der über 87jährigen Geschichte der Schauinslandbahn erzielt und das Vorjahr um 11.192 Fahrgäste übertroffen.
Zu dieser weiter steigenden Beliebtheit trägt sicherlich auch das erweiterte Angebot der Schauinslandbahn bei. So gibt es seit August 2017 unter dem Motto Berg&Bahn-Erlebnis Schauinsland für die Seilbahngäste eine kostenlose Audio-Tour, welche Wissenswertes über Natur, Technik und Geschichte von Berg und Bahn auf unterhaltsame Weise vermittelt.
Auch in die Barrierefreiheit wurde bei der Schauinslandbahn im Jahre 2017 investiert. Im April wurde in der Berg- wie auch in der Talstation ist eine ‚Toilette für alle‘, eröffnet, bei der auch Menschen mit Mehrfachbehinderungen angemessen versorgt werden können.
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