Aktuell zum Wetter eine passende Episode:
Der Untergang (Ausschnitt aus dem Buch "Steter Tropfen fängt den Wurm")
Alljährlich zu Beginn der Badesaison schlägt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Alarm: Noch nicht einmal die Hälfte der Grundschüler kann schwimmen. Nach den Gründen braucht man nicht lange zu suchen, wenn man sich vor Augen hält, dass seit Jahren überall ganz offiziell fast nur noch „Nichtschwimmerkurse“ angeboten werden. Früher war zwar nicht alles besser, aber: Dafür brauchte man zu unserer Zeit keinen teuren Kurs, Nichtschwimmen konnte man so. Ins Wasser springen und untergehen, das hatte man einfach drauf! Die anderen, die bei zehn immer noch mit mindestens einem Körperteil aus dem Wasser ragten, bekamen das Seepferdchen oder – in der DDR – das bronzene Schwimmabzeichen und galten nun als schwimmfähig.
Heutige Kinder sind ja ohnehin nicht mehr das Gelbe vom Ei. Schwimmen können sie nur noch virtuell am Smartphone, vermutlich gibt es da irgendwelche Spiele oder Apps. Dazu passt es, dass viele Schulen gar keine Möglichkeit mehr haben, echten Schwimmunterricht anzubieten, weil es überall nur noch Spaßbäder gibt. Die stets gut gechlorten öffentlichen Schwimmhallen aus den sechziger und siebziger Jahren wurden längst privatisiert oder, was zumindest aus olfaktorischen Gründen nachvollziehbar war, gleich komplett abgerissen. Schwimmen wird nur noch als Theorie unterrichtet, die Kinder dürfen sich in sogenannten Erlebnisblöcken mit Wasserpistolen bespritzen, und in der letzten Schwimmstunde vor den großen Ferien legt der Lehrer „Der Weiße Hai“ ein, den die Kinder total langweilig finden. Wer nicht ständig fehlt und kein Mobiliar oder Lehrkräfte aus dem Fenster wirft, bekommt eine Eins in Schwimmen, ohne jemals richtig nass geworden zu sein…
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Übrigens gibt zu den ersten 100 Bestellungen jeweils die Briefmarke zum Buch, Lesezeichen und Postkarten! Also ein echt lustiges Vergnügen!
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