Der Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht vor, den derzeit ausgesetzten Nachzug ausländischer Mitglieder der Kernfamilie zu eingeschränkt Schutzberechtigten aus humanitären Gründen ab Anfang August dieses Jahres für 1.000 Personen pro Monat zu gewähren. Mit dem Gesetzentwurf wird geregelt, unter welchen Voraussetzungen Angehörige der Kernfamilie nach Deutschland nachziehen können.
Mitglieder der Kernfamilie sind demnach Ehepartner, Eltern minderjähriger Kinder und ledige minderjährige Kinder, nicht jedoch Geschwisterkinder. Dies führt dazu, dass bspw. eine geflüchtete Mutter mit Kleinkind in Deutschland zwar ihren Ehemann nachholen kann, nicht jedoch das Geschwisterkind.
Gudrun Schattschneider, Leiterin Politik bei World Vision Deutschland: „Das bringt Eltern in die Situation, sich zwischen ihren Kindern entscheiden zu müssen. Diese Regelung ist nicht kinderrechtskonform und unzumutbar. Das Recht, mit der eigenen Familie zusammen zu leben ist ein Menschenrecht.“
Die Kinderhilfsorganisation World Vision fordert deshalb alle Parteien des Bundestages auf, gemäß der UN-Kinderrechtskonvention zu entscheiden und ein Zusammenleben von Geschwisterkindern und ihren engen Familienmitgliedern zu ermöglichen.
Das Wohl des Kindes ist in allen politischen Entscheidungen, die Kinder betreffen, vorrangig zu berücksichtigen, so die UN-Kinderrechtskonvention, die auch Deutschland unterzeichnet hat. Beim Familiennachzug bleibt das Wohl der betroffenen Kinder aber bisher auf der Strecke.
Im Rahmen einer internationalen Kampagne unter dem Titel „Jeder Einzelne zählt, um Gewalt gegen Kinder zu beenden“ (englisch: „It takes a world to end violence against children“), kümmert sich World Vision besonders um Kinder in Brennpunkten und auf der Flucht. Die Programme unterstützen Bildung, Beteiligung und Kinderschutzmaßnahmen sowie Rehabilitationshilfen und eine Betreuung in Kinderzentren, in denen Mädchen und Jungen während einer Krise zur Ruhe kommen und lernen können. Mehr Informationen finden Sie unter: http://www.worldvision.de/jede-kindheit-zaehlt
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World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im Finanzjahr 2016 wurden 327 Projekte in 52 Ländern durchgeführt. World Vision Deutschland ist mit World Vision Büros in weiteren 97 Ländern vernetzt. World Vision unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. World Vision Deutschland ist Mitglied der Bündnisse "Aktion Deutschland Hilft" und Gemeinsam für Afrika. http://www.worldvision.de
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