Fast drei Jahrzehnte im Dienste des Städtischen Klinikums Karlsruhe

Im Beisein von Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzendem Klaus Stapf, den beiden Geschäftsführern Markus Heming und Prof. Dr. Hans-Jürgen Hennes sowie geladenen Gästen wurde der Direktor der Urologischen Klinik am Städtischen Klinikum Karlsruhe Prof. Dr. Detlef Frohneberg am 18. April im Haus Solms offiziell in den Ruhestand verabschiedet.

„Seit 1989 haben Sie mit Herz, Verstand und unermüdlichem Einsatz die Geschicke der Urologischen Klinik am Klinikum gelenkt. Mit Ihrem Ausscheiden in den Ruhestand geht eine Ära zu Ende. Sie genießen einen hervorragenden Ruf bei den Patientinnen und Patienten sowie ein hohes Ansehen bei den niedergelassenen Ärzten in Karlsruhe und in der Region. Für Ihr großes Engagement danke ich Ihnen im Namen der Stadt und des Aufsichtsrats.“ Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Stapf die offizielle Verabschiedung des scheidenden Klinikdirektors und würdigte noch einmal die wichtigsten Etappen seines beruflichen Wirkens.

Geboren und aufgewachsen in Staffel bei Limburg verschlug es Frohneberg im Rahmen seines Medizinstudiums nach Marburg, wo er 1974 sein Staatsexamen ablegte. 1976 folgten die Approbation und Dissertation an der Philipps-Universität Marburg sowie 1982 der Facharzt für Urologie an der Urologischen Universitätsklinik Mainz. 1985 wechselte er als Oberarzt an die Urologische Klinik der Universitätsklinik Ulm. Hier habilitierte er im selben Jahr und erhielt die Venia Legendi. 1989 trat er im Städtischen Klinikum Karlsruhe das Amt des Klinikdirektors in der Urologischen Klinik an. 1992 wurde er zum außerplanmäßigen Professor der Universität Ulm ernannt. Neben vielen in- und ausländischen Mitgliedschaften und wissenschaftlichen Aktivitäten wurde der scheidende Klinikdirektor 2004 zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Urologie gewählt und richtete 2005 den Jahreskongress der deutschen Urologen mit 7.500 Teilnehmern in Düsseldorf aus.

Geschäftsführer Prof. Dr. Hans-Jürgen Hennes würdigte bei der Verabschiedung Professor Frohnebergs Führungsstil, die gute Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Urologen sowie seine medizinischen und organisatorischen Verdienste für die Urologische Klinik weit über Karlsruhe hinaus. „Viele bauliche, organisatorische wie auch medizinische Veränderungen konnten Sie hautnah miterleben und aktiv mitgestalten. Es ist Ihnen gelungen, diese große Klinik mit dem breit aufgestellten Leistungsspektrum konsequent weiterzuentwickeln und weiter auszubauen“, honoriert Hennes das Wirken Frohnebergs im Namen der Geschäftsführung.

Der Jubilar selbst schaut mit Zufriedenheit auf sein Arbeitsleben zurück. „Mein Beruf hat mich zeitlich sehr ausgefüllt und erfüllt. Im medizinischen Bereich lagen mir besonders die Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der Ersatzblasenbildung, die kompetente Behandlung des Prostatakarzinoms in allen Stadien der Erkrankung sowie die Perfektionierung und Weiterentwicklung optischer Instrumente zur Behandlung von Steinerkrankungen und Tumoren im Harntrakt am Herzen“, so der Urologe. Dabei erfüllt es ihn mit Stolz, dass viele technische Weiterentwicklungen in enger Absprache mit Herstellern entstanden. Die Einführung der da Vinci Operationstechnik zur Behandlung von Prostatatumoren war laut Frohneberg ein weiterer wichtiger Meilenstein bei der Weiterentwicklung der Urologischen Klinik. Mit diesem Operationsverfahren komplettierte die Klinik 2014 ihr Behandlungsangebot bei der Behandlung von Prostataerkrankungen. Mit Blick auf seinen Nachfolger Prof. Dr. Dogu Teber sagt er: „Über die Wahl meines Nachfolgers bin ich glücklich und überzeugt, dass die Klinik bei ihm in guten Händen ist.“ Sich von der Medizin zu verabschieden, falle ihm hingegen schwer. „Da ich noch nie in meinem Leben nicht gearbeitet habe, weiß ich noch nicht genau, wie das geht.“ Seinen Angaben zufolge wird er sich nach wie vor als Gutachter betätigen und seinen Patienten in eingeschränktem Maße beratend erhalten bleiben. Ferner sollen auch viele persönliche Interessen, die im Arbeitsleben zu kurz gekommen sind, auch im Hinblick auf seine Familie und seine Enkelkinder, an Bedeutung gewinnen.

Text: Petra Geiger

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