· Umsatz stieg auf 747,9 Mio Euro (+9,2 Prozent); EBIT deutlich überproportional auf 77,8 Mio Euro verbessert (+17,6 Prozent)
· Solider Auftragseingang von 802,9 Mio Euro
· Dividende auf 0,30 Euro je Aktie erhöht
· 2018 weiteres Wachstum im Umsatz bei erneut verbesserter Profitabilität angestrebt
· Neue Konzernstrategie 2022 setzt auf stärkere Fokussierung, Innovation und Internationalisierung
Jenoptik hat das Geschäftsjahr 2017 mit neuen Bestmarken insbesondere bei Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Der Konzernumsatz stieg um 9,2 Prozent auf 747,9 Mio Euro (i.Vj. 684,8 Mio Euro). Zugelegt haben die Segmente Optics & Life Science sowie Mobility. Getragen wurde die insgesamt sehr gute Geschäftsentwicklung von einer höheren Nachfrage nach optischen Systemen für die Halbleiterausrüstungsindustrie sowie nach Verkehrssicherheitstechnik. Der Konzern konnte zudem die beiden Akquisitionen der britischen ESSA Technology im Januar 2017 sowie Five Lakes Automation in den USA im August 2017 erfolgreich abschließen. Beide Unternehmen wurden bereits in das Segment Mobility integriert.
„Nach dem guten Verlauf der ersten neun Monate 2017 hat die Dynamik unseres Geschäfts besonders zum Jahresende noch einmal zugelegt. Mit einem Umsatz von 192,2 Mio Euro und einem EBIT von 21,3 Mio Euro war das 4. Quartal das stärkste im abgelaufenen Jahr und auch im Vergleich zu den Vorjahren. Wir blicken mit viel Optimismus in die Zukunft und konzentrieren uns auf unsere Kernkompetenzen in den Bereichen Optik und Photonik“, so Stefan Traeger, seit 1. Mai 2017 Vorstandsvorsitzender der JENOPTIK AG.
Regional betrachtet kamen die Wachstumsimpulse vor allem aus den strategischen Zielregionen Amerika und Asien/Pazifik, deren Erlöse sich sehr positiv entwickelten und zusammen auf 38,1 Prozent des Konzernumsatzes stiegen (i.Vj. 34,4 Prozent). Mit 525,3 Mio Euro erzielte Jenoptik 70,2 Prozent des Umsatzes im Ausland (i.Vj. 458,2 Mio Euro bzw. 66,9 Prozent).
Deutliche Verbesserung der operativen Ergebnisse
Auch beim EBIT und EBITDA erzielte Jenoptik neue Rekordwerte. Das EBIT verbesserte sich aufgrund von Mixeffekten überproportional zum Umsatz um 17,6 Prozent auf 77,8 Mio Euro (i.Vj. 66,2 Mio Euro), was einer EBIT-Marge von 10,4 Prozent entsprach (i.Vj. 9,7 Prozent). Damit übertraf der Konzern den für 2017 avisierten Zielkorridor von 9,5 bis 10,0 Prozent – trotz Einmalaufwendungen für ein Projekt der Verkehrssicherheit und Effekte aus den beiden Akquisitionen im Segment Mobility. Das Segment Optics & Life Science trug hier mit einem deutlich höheren Beitrag zur Ergebnisverbesserung bei.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich im Jahresverlauf kontinuierlich und konnte ebenfalls überproportional zum Umsatz um 12,5 Prozent auf 106,7 Mio Euro (i.Vj. 94,7 Mio Euro) gesteigert werden. Die EBITDA-Marge verbesserte sich damit auf 14,2 Prozent (i.Vj. 13,8 Prozent).
Solide Auftragslage und Projektpipeline schaffen gute Voraussetzungen für weiteres Wachstum
Auch beim Auftragseingang verzeichnete Jenoptik ein starkes 4. Quartal. Aufs Jahr gesehen erhielt der Konzern neue Aufträge im Wert von 802,9 Mio Euro (i.Vj. 733,8 Mio Euro). Die Book-to-Bill-Rate blieb mit 1,07 stabil (i.Vj. 1,07). Der Auftragsbestand zeigte einen deutlichen Anstieg und bildet mit 453,5 Mio Euro (i.Vj. 405,2 Mio Euro) eine gute Basis für 2018. Darüber hinaus bestanden Kontrakte (Rahmenvereinbarungen mit Kunden), die sich durch Umbuchungen in den Auftragseingang und ‑bestand auf 87,6 Mio Euro (i.Vj. 160,9 Mio Euro) reduzierten.
Trotz deutlich gestiegener Investitionen lag der Free Cashflow mit 72,2 Mio Euro weiterhin auf einem hohen Niveau (i.Vj. 80,4 Mio Euro). Die Nettoverschuldung betrug zum 31. Dezember 2017 minus 69 Mio Euro (i.Vj. minus 17,9 Mio Euro), was einem Nettoguthaben entsprach – trotz erfolgter Akquisitionen, Investitionen und der Zahlung einer höheren Dividende.
„Nachdem die Verschuldung abgebaut wurde, haben wir auf Basis der erzielten Ergebnisse und starken Cashflows mit dem uns zur Verfügung stehenden Finanzierungsrahmen beste Voraussetzungen für unser künftiges organisches Wachstum und Akquisitionen“, so Hans-Dieter Schumacher, Finanzvorstand der JENOPTIK AG.
Höhere Dividende vorgeschlagen
Auf Basis der guten Ergebnisse und der soliden Finanzausstattung des Konzerns schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG der Hauptversammlung am 5. Juni 2018 für das Geschäftsjahr 2017 eine Erhöhung der Dividende auf 0,30 Euro je Aktie vor (i.Vj. 0,25 Euro). Vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre beträgt die Ausschüttungsquote bei einer Dividendenzahlung von 17,2 Mio Euro bezogen auf das Ergebnis der Aktionäre 23,7 Prozent (i.Vj. 24,9 Prozent).
Mitarbeiterzahl im Ausland weiter gestiegen
Die Zahl der Jenoptik-Mitarbeiter (inkl. Auszubildende) stieg zum 31. Dezember 2017 um 4,0 Prozent auf 3.682 (31.12.2017: 3.539) bzw. um absolut 43 Mitarbeiter. Als Folge der weiteren Internationalisierungsstrategie und der in diesem Rahmen getätigten Akquisitionen erhöhte sich die Anzahl der im Ausland beschäftigten Personen um 16,9 Prozent auf 802 Mitarbeiter (31.12.2016: 686). Damit arbeiten insgesamt 22,6 Prozent der Belegschaft im Ausland (i.Vj. 19,4 Prozent).
Entwicklung der Segmente
Das Segment Optics & Life Science schloss das Geschäftsjahr 2017 mit einem neuen Umsatz- und Ergebnisrekord ab, was vor allem an einer sehr positiven Dynamik der Halbleiterausrüstungsindustrie lag. Der Umsatz stieg um 17,1 Prozent auf 259,4 Mio Euro, das EBIT verbesserte sich mit einem Plus von 51,1 Prozent signifikant auf 50,5 Mio Euro (i.Vj. 221,5 bzw. 33,4 Mio Euro). Sowohl die Bereiche Optical Systems als auch Healthcare & Industry haben zum Segmentwachstum beigetragen. Die EBIT-Marge erreichte mit 19,5 Prozent einen neuen Spitzenwert (i.Vj. 15,1 Prozent). Der Auftragseingang übertraf mit 295,5 Mio Euro ebenfalls das hohe Vorjahresniveau um 29,4 Prozent (i.Vj. 236,6 Mio Euro). Das Segment wird mit optischen Komponenten, Modulen und Systemen für Applikationen weiterhin fester OEM-Partner sein, unter anderem für Unternehmen der Halbleiterausrüstungsindustrie, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie der Biophotonik.
Das Segment Mobility verzeichnete ein Umsatzwachstum von 9,0 Prozent auf 270,1 Mio Euro (i.Vj. 247,7 Mio Euro). Das EBIT betrug 18,5 Mio Euro und blieb rund 6 Mio Euro unter dem Vorjahr (i.Vj. 24,4 Mio Euro) – vor allem aufgrund einmaliger Aufwendungen für ein Projekt der Verkehrssicherheit sowie der Effekte im Zusammenhang mit den erfolgten Akquisitionen. Die EBIT-Marge betrug 6,9 Prozent nach 9,9 Prozent im Vorjahr. Der Auftragseingang stieg um 13,6 Prozent auf 303,7 Mio Euro (i.Vj. 267,4 Mio Euro), getrieben von einer erhöhten Nachfrage aus der Automobilindustrie und der Umbuchung von Kontrakten. Im Rahmen der weiterentwickelten Strategie wird sich das Mobility-Geschäft mit den beiden Sparten Automotive und Traffic Solutions zukünftig auf attraktive Endkundenmärkte in den Bereichen industrielle Fertigung, sog. „Smart Manufacturing“, sowie öffentliche Sicherheit und Infrastruktur konzentrieren. Hier soll vor allem die Kombination unseres Know-hows mit moderner Sensorik, Imaging- und Datenkompetenz zum weiteren Wachstum beitragen.
Im Segment Defense & Civil Systems blieben der Umsatz 2017 mit 219,3 Mio Euro und das EBIT mit 19,2 Mio Euro stabil (i.Vj. 218,3 bzw. 19,1 Mio Euro). Damit konnte das Segment das hohe Niveau des Vorjahres halten. Die EBIT-Marge betrug 8,8 Prozent (i.Vj. 8,7 Prozent). Der Auftragseingang lag mit 206,2 Mio Euro unter dem sehr hohen Vorjahreswert von 231,6 Mio Euro, der von mehreren Großprojekten geprägt war. Künftig sollen die auf photonischen Technologien basierenden Geschäfte aus dem Segment Defense & Civil Systems herausgelöst und dem heutigen Segment Optics & Life Science neu zugeordnet werden. Zur besseren Positionierung im Markt erhalten die Aktivitäten auf Basis mechatronischer Technologien zukünftig eine neue eigenständige Marke.
Wachstum in den kommenden Jahren soll sich weiter beschleunigen
Für 2018 bestätigt der Vorstand das ursprüngliche Wachstumsziel und erwartet einen Umsatz in einer Spanne von 790 Mio Euro bis 810 Mio Euro. Die EBIT-Marge soll zwischen 10,5 und 11,0 Prozent liegen – und damit über der bisherigen Prognose von rund 10 Prozent.
Das Umsatzwachstum soll bis 2022 im Durchschnitt pro Jahr im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich liegen. Auch die EBITDA-Marge soll sich weiter verbessern und bis 2022 auf rund 16 Prozent zulegen. „Damit wollen wir stärker als der Markt wachsen und weiter Anteile in unseren Marktsegmenten gewinnen“, so Stefan Traeger. Die in der neuen Strategie verankerten mittelfristigen Wachstumsziele schließen potenzielle Akquisitionen und Desinvestitionen im Rahmen eines aktiven Portfoliomanagements mit ein.
Strategie 2022: Fokus auf photonische Technologien
Im Mittelpunkt der neuen Strategie steht ein klarer Fokus auf photonische Technologien bei allen Initiativen und Entwicklungen des Unternehmens: „Genau das ist die Stärke und die Kernkompetenz von Jenoptik. In dieser neuen Entwicklungsphase werden Themen wie Internationalisierung und Innovationen künftig noch wichtiger. Wir wollen unsere Entwicklungsleistung bis 2022 auf ca. 10 Prozent des Umsatzes steigern. Zudem wird internationale Vielfalt Jenoptik stärker als bisher prägen. Das bedeutet internationale Teams und auch mehr lokale Entscheidungen vor Ort. Nicht zuletzt wird mindestens eine Division bis 2022 ihren Hauptsitz im Ausland haben“, fasst Stefan Traeger zusammen.
Zu den ersten Schritten bei der Umsetzung der neuen Strategie unter dem Motto „More Light“ soll 2018 die strategische Ausrichtung der Divisionen erarbeitet und ein aktives Portfoliomanagement etabliert werden. Die Aktivitäten in Asien sollen 2018 neu organisiert und das Mechatronik-Geschäft unter einer eigenständigen Marke geführt werden. Die Etablierung einer neuen Unternehmenskultur soll dabei als Basis für den zukünftigen Erfolg dienen. Finanzvorstand Hans-Dieter Schumacher: „Strukturen und Reporting werden entsprechend zum 1. Januar 2019 umgestellt. Bis Ende 2018 wird Jenoptik in den derzeitigen Segmenten berichten.“
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