Lange Zeit war der Ursprung der Rebsorte unklar. Stammt sie, wie der Name andeutet, aus der Gegend von Silvan, einer kleinen Stadt im Osten der Türkei? Oder gar aus Transsilvanien, der Heimat von Graf Dracula? Auch wenn diese Theorien ernsthaft diskutiert wurden, hielten Fachleute das immer für unwahrscheinlich, da die frostempfindlichen Silvaner-Reben die kalten Winter dort kaum überstanden hätten. Wahrscheinlicher schien eine Abstammung von Wildreben aus der österreichischen Donauregion. Genetische Untersuchungen konnten dann schließlich eine genaue Antwort geben: Der Silvaner ist eine Kreuzung aus Traminer und der Sorte „Österreichisch Weiß“. Damit dürfte seine Herkunft aus der Alpenregion gesichert sein.
Ebenfalls als gesichert gilt, dass die erste deutsche Pflanzung im 17. Jahrhundert in Franken stattgefunden hat. Von dort aus verbreitete sich der Silvaner bald in andere Anbaugebiete. Und je nachdem, wie die Pfälzer Winzer ihren Silvaner nennen, lassen sich noch heute ehemals evangelische von ehemals katholischen Orten trennen: Die im Herrschaftsgebiet des Bischofs von Speyer lebenden katholischen Winzer sprachen (und sprechen) vom Silvaner als „Franken“, die evangelischen Kollegen in ehemals kurpfälzischen Gebieten und im Leiningerland nennen ihn „Österreicher“. Um 1800 beginnt der Siegeszug der Sorte, die bald althergebrachte Varianten in den Weinbergen verdrängt. 1950 war Silvaner die wichtigste deutsche Rebsorte überhaupt, ihr Anteil in Deutschland und in der Pfalz lag bei mehr als 50 Prozent.
Besonders als Essenbegleiter ist der eher neutrale Silvaner mit seiner vergleichsweise geringen Weinsäure ideal. Doch wer bei Silvaner nur an leichte Kabinettweine und süffige Trinkweine denkt, tut dieser klassischen Sorte unrecht. Denn bei entsprechend geringen Erträgen liefert der Silvaner höchste Qualitäten mit manchmal erdigem, vollmundigem Geschmack. Er eignet sich für den Ausbau im Barrique und mitunter sogar zur Herstellung edelsüßer Varianten.
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