Dazu erklärt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt: „Mein Ziel ist es, Tierversuche auf das unerlässliche Maß zu beschränken und Versuchstieren den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten. Deshalb habe ich im Rahmen meiner Initiative „Eine Frage der Haltung – Neue Wege für mehr Tierwohl“ auch im Herbst 2015 das Deutsche Zentrum zum Schutz von Versuchstieren am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eröffnet. Damit nimmt Deutschland bei der Entwicklung von Alternativen zu Tierversuchen eine Vorreiterrolle ein. Mit der jährlichen Verleihung des Tierschutzforschungspreises treibt mein Haus die Erforschung von Alternativen zum Tierversuch aktiv voran. Mein Dank gilt Wissenschaftlern wie dem Preisträger Dr. Alexander S. Mosig und den Mitarbeitern seiner Arbeitsgruppe Inspire, die daran arbeiten, dass Tierversuche künftig überflüssig werden.“
Preisträger Dr. Alexander S. Mosig ergänzt: „Wir haben am Universitätsklinikum Jena Biochip-Systeme zur Nachbildung unterschiedlicher Funktionen menschlicher Organe im Labor entwickelt. Diese „Organ-on-chip“ Systeme nutzen wir in der Grundlagenforschung zur Untersuchung der Ursachen von Entzündungen und Infektionen, aber auch bei der Entwicklung neuer Therapieoptionen. In gemeinsamen Forschungsprojekten mit Kollegen aus der Medizin, der Chemie und der Pharmakologie konnten wir mit diesen Systemen bereits mehrfach Tierversuche erfolgreich ersetzen und so das Leiden von Versuchstieren vermeiden. Wir freuen uns sehr über die Verleihung des 36. Tierschutzforschungspreises und sehen darin einen Ansporn, unsere Arbeiten weiter auszubauen und damit einen Beitrag zum vollständigen Ersatz von Tierversuchen in der Zukunft zu leisten.“
Hintergrund: Der Tierschutzforschungspreis wird seit 2001 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vergeben. Von 1980 bis 2000 wurde der Preis vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) verliehen. Die Vergabe des Preises erfolgt auf Vorschlag eines unabhängigen Preiskuratoriums bestehend aus:
- Herrn Prof. Dr. Spielmann, FU Berlin,
- Frau Prof. Dr. Schäfer-Korting, FU Berlin,
- Herrn Prof. Dr. Schönfelder, BfR/Bf3R und Charité Berlin Herrn Dr. Garthoff, BIO.NRW Düsseldorf,
- Herrn Kolar, Deutscher Tierschutzbund/Akademie für Tierschutz, Neubiberg
- Frau Christiane Wiemann, BASF
Obwohl heute schon viele Fragen der Wissenschaft durch den Einsatz von Zellkulturen, computergestützte Verfahren und weitere Alternativmethoden beantwortet werden können, kann auf den Einsatz von Tieren für wissenschaftliche Zwecke – unter anderem in der medizinischen Forschung – noch nicht vollständig verzichtet werden.
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Wilhelmstraße 54
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 18529-0
Telefax: +49 (30) 1852942-62
http://www.bmel.de
Telefon: +49 (30) 18529-3174
Fax: +49 (30) 18529-3179
E-Mail: pressestelle@bmel.bund.de