Biodieselforschung im Umfeld gestiegener emissionsrechtlicher und kraftstoffchemischer Anforderungen

Der 15. Internationale Fachkongress für erneuerbare Mobilität, der vom 22. – 23. Januar 2018 in Berlin stattfindet, ist für die internationale Biodiesel- und Kraftstoffindustrie einmal mehr die Plattform, mit Experten aus der Wissenschaft aktuelle Forschungsergebnisse aber auch neue Themen zu diskutieren, die die Perspektive von Biodiesel bestimmen. Die Ergebnisse sind nicht nur für den deutschen und europäischen Biodieselmarkt relevant, sondern von globalem Interesse, weil motortechnische und kraftstoffchemische Anforderungen auch in wichtigen Produktionsstätten in Nord- und Südamerika sowie in Asien steigen.

Dass Biodiesel als Reinkraftstoff (B100) bei zunehmenden motortechnischen und emissionsrechtlichen Anforderungen eine Perspektive haben kann, erläutert Dr. Volker Wichmann, Lehrstuhl für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren an der Universität Rostock, mit den Ergebnissen von Prüfstandsuntersuchungen in Land- und Industriemaschinen der Abgasstufe EU V. Global wird Biodiesel vor allem als Blendkomponente (B7 / B10) eingesetzt. Der Biodieselqualität selbst wie auch möglichen Wechselwirkungen zwischen fossilen Kraftstoffen und kraftstoffführenden Fahrzeugkomponenten gilt ein besonderes Augenmerk für den problemlosen Dauerbetrieb. Dies ist besonders dann relevant, wenn der Biodiesel/Dieselblend über einen längeren Zeitraum im Fahrzeugtank von plug-in hybrid-elektrischen Fahrzeugen (PHEV) bleibt. Der Fahrzeugbetrieb mit Strom führt dazu, dass der Kraftstoffverbrauch sinkt und damit die Betankung zeitlich gestreckt wird. Vor diesem Hintergrund erläutert Jens Staufenbiel, Technologietransferzentrum Automotive Coburg der Hochschule Coburg, die Entwicklung einer on-board-Sensorik, um in biodieselhaltigen Kraftstoffen eine mögliche Ablagerungsbildung möglichst früh zu erkennen, so dass entsprechende Präventionsstrategien ergriffen werden können.

In diesem Zusammenhang steht die Frage der Alterung von Dieselabgaskatalysatoren bei Betrieb mit Biokraftstoffen, welche Felix Link, Institut für Technische Chemie der Universität Leipzig, untersucht hat und mit Ergebnissen vorstellt. Dass bei bestmöglicher Optimierung der Verfahrenstechnik und Qualitätssicherung die Qualitätsanforderungen der europäischen Norm EN 14214 für Biodiesel übererfüllt werden können, erläutert Dr. Richard Wicht, Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel e.V., auf Grundlage ausgewählter analytischer Ergebnisse zur Elementbelastung von Biodiesel als mögliche Katalysatorengifte. Das Forum „Biodieselforschung – Vorstellung ausgewählter Projektvorhaben“ am 23. Januar 2017, 9.00 bis 11.00 Uhr, wird geleitet von Professor Dr. Jürgen Krahl, Präsident der Hochschule Ostwestfalen-Lippe und Vorsitzender der UFOP-Fachkommission Biokraftstoffe und Nachwachsende Rohstoffe.Das Forum richtet sich an alle interessierten Fachleute der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Biodieselproduktion und –vermarktung.

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