Von Oktober 2016 bis September 2017 haben sich insgesamt 22.321 Mädchen und Jungen bei den Agenturen für Arbeit gemeldet und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz beraten lassen. Das sind 398 oder 1,8 Prozent mehr als im letzten Jahr. Im gleichen Zeitraum wurden den sächsischen Arbeitsagenturen 21.774 Lehrstellen gemeldet. Das sind 115 oder 0,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
„Die sächsischen Unternehmen suchen händeringend gute Fachkräfte und setzen deshalb auf die betriebliche Ausbildung. Ein Großteil der freien Lehrstellen wurde auch bei den Arbeitsagenturen gemeldet – bei weitem aber noch nicht alle. Hier zeigt sich die hohe Ausbildungsbereitschaft der Wirtschaft, trotz der immer schwieriger werdenden Situation. Denn einige junge Menschen haben auch dieses Jahr wieder erfahren, dass es trotz der rechnerisch guten Chancen keine Ausbildung geschenkt gibt – auch eine Ausbildung hat ein Preisschild. Denn die Unternehmen wünschen sich von den Bewerbern einerseits angemessenes Wissen in Form passenden Schulnoten. Andererseits sind weiche Faktoren wie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Motivation und Lernbereitschaft unabdingbar. Auch deshalb sind in diesem Jahr wieder viele Ausbildungsstellen unbesetzt geblieben. Um in den nächsten Wochen freie Lehrstellen und Bewerber zueinander zu bringen, helfen die Berufsberater der Arbeitsagenturen gemeinsam mit den Partnern der Kammern. Wir sind uns einig und wissen, dass uns kein Jugendlicher verloren gehen darf – denn jeder hat ein Talent und eine Chance verdient“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Zum Ende des Berichtsjahres gab es noch 1.644 unbesetzte Ausbildungsstellen und 660 unversorgte Ausbildungsbewerber. Damit standen rechnerisch etwa zweieinhalb freie Ausbildungsstellen für jeden noch suchenden Bewerber zur Verfügung. Die Zahl der Bewerber ohne Ausbildungsplatz liegt damit um 111 oder 20,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.
An der Besetzung der noch offenen Ausbildungsstellen arbeiten die Arbeitsagenturen und gemeinsamen Jobcenter. Alle Jugendlichen, die bisher noch keine konkreten Zusagen erhalten haben, die sich jetzt doch für eine Berufsausbildung entscheiden oder die, deren Ausbildungsverhältnis vorzeitig gelöst wurden, können auf Ausbildungsbörsen und beim Berufsberater schnell und direkt passende Angebote erhalten. Dazu finden noch bis Dezember gemeinsame Nachvermittlungsaktionen im Rahmen der Allianz für Aus- und Weiterbildung statt.
Die Mitgliedsunternehmen aus dem Bereich der drei sächsischen Industrie- und Handelskammern Chemnitz, Dresden und zu Leipzig haben 11.225 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen (Stand: 30. September 2017). Das sind 272 mehr als im Vorjahreszeitraum (plus 2,5 Prozent).
„Gut ausgebildetes Fachpersonal ist wichtig für die Zukunftsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft. Aufgrund der Wachstumsdynamik des Freistaates und des demografischen Wandels müssen wir noch stärker für die duale Berufsausbildung begeistern und Anstrengungen zur Steigerung der Attraktivität unternehmen“ so Kristian Kirpal, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig im Namen der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern im Freistaat Sachsen
Ein positiver Trend ist im Bereich der drei sächsischen Handwerkskammern bei der beruflichen Ausbildung von Fachkräftenachwuchs zu verzeichnen. Bis zum 30. September 2017 konnten insgesamt 5.394 neue Lehrverträge abgeschlossen werden. Dies ist ein Plus von neun Prozent (plus 447) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Von allen eingetragenen Ausbildungsverträgen waren 5.394 betriebliche Ausbildungsstellen. Die meisten abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Bereich der Handwerkskammern gab es in den Berufen Kraftfahrzeugmechatroniker, Friseur, Elektroniker, Anlagenmechaniker für Sanitär/Heizung/Klima und Tischler.
Dazu Claus Gröhn, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig: "„Der Trend steigender Ausbildungszahlen im Handwerk hat sich stabilisiert. Diese positiven Nachrichten können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass weiter viele Betriebe Probleme haben, Nachwuchs zu finden. Im Sinne der Zukunftssicherung muss es darum gehen, die Attraktivität der beruflichen Bildung weiter zu stärken. Dazu gehört zwingend auch, die berufliche Bildung finanziell gleichwertig neben der akademischen Bildung zu fördern.“ Die Auto-Schneider GmbH & Co. KG aus Leipzig bildet seit vielen Jahren in verschiedenen Berufen aus und kennt die Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt sehr gut. Aktuell werden fünf junge Menschen zum Automobilkaufmann, zum Kraftfahrzeugmechatroniker und zum Kaufmann Marketingkommunikation ausgebildet.
„Die Ausbildungsfähigkeit junger Schulabgänger ist ein wesentlicher Faktor bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Unternehmen ihre Ausbildungsstellen eher nicht besetzen, als ungeeignete Kandidaten einzustellen. Doch viele kleine und mittelständische Betriebe sind auf Fachkräfte angewiesen. Deshalb sehe ich sowohl uns Unternehmen, als auch die Ausbildungsbewerber in der Pflicht. Unternehmer müssen sich und ihre Ausbildungsmöglichkeiten besser sichtbar machen – so dass sie von Bewerbern gefunden werden. Junge Leute hingegen müssen sich bewusster werden, dass mit der Ausbildung ein neuer Lebensabschnitt beginnt, in dem man jeden Tag volle Leistung bringen muss“, so Nancy Schneider, Geschäftsführerin der Auto-Schneider GmbH & Co. KG.
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