„Herausforderungen und positive Überraschungen bei der Ausbildung von Flüchtlingen aus der Sicht der Praxis“ – mit diesem Titel ist das Treffen im Hotel „Schäferhof“ in Eudorf überschrieben. Der Nachmittag, moderiert von Harald Finke (Vogelsberg Consult), ist mehr als ein Erfahrungsaustausch, er bringt ganz konkrete Ergebnisse hervor. Denn: Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels hat sich die Wirtschaft schon intensiv Gedanken gemacht, wie Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Burkhard Oel hat da eine pragmatische Idee: „Arbeit und Sprache“ nennt er das Modell, 20 Leute will er ein halbes Jahr lang parallel schulen und in die Betriebe bringen. Drei Tage in der Woche haben die Flüchtlinge Sprachunterricht, zwei Tage sind sie in der Firma. Derzeit ist Oel im Gespräch mit Unternehmern aus drei Branchen, die es besonders schwer haben, Mitarbeiter zu gewinnen: Pflege, Hotel- und Gaststättenbereich und Fernverkehr. „Auch wir bei Langheinrich haben einen Riesen-Bedarf, den wir nicht decken können“, betont Oel. Genauso gehe es vielen anderen Betrieben. Michael Weber, der Geschäftsführer der Herbert Betz GmbH aus Schotten kann das nur bestätigen. „Wir brauchen die Leute, die wir jetzt ausbilden, auf lange, lange Zeit“, betont er.
Doch bei allem Engagement auf beiden Seiten, es gibt im Alltag viele Fragen zu klären, etwa wie ein Praktikant versichert werden muss oder wie Arbeitsschutz vermittelt werden kann. „Da brauchen wir Unterstützung“, fordert Hans-Bernd Haskamp, der Geschäftsführer der Hawita Gruppe GmbH in Lauterbach. „Wir haben die Ansprechpartner“, ermuntert René Lippert alle interessierten Unternehmer, sich an die KVA zu wenden. Dort werden, auch in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, sowohl Arbeitssuchende als auch Firmeninhaber intensiv betreut und beraten, schildert Lippert, der Leiter des Amtes für Soziale Sicherung, den Hintergrund.
„Mit der Expertenrunde hat die Vogelsberg Consult GmbH einen weiteren Baustein der Vogelsberger Ausbildungsmarktstrategie umgesetzt. Diese wurde gemeinsam mit Schulen, Wirtschaft, der Agentur für Arbeit, der KVA und anderen im sogenannten OloV-Prozess abgestimmt. OloV steht für Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule-Beruf. Ziel dieser Abstimmung ist es stets, den Fachkräftenachwuchs der heimischen Wirtschaft zu sichern beziehungsweise den hiesigen jungen Menschen möglichst gute Berufseinstiegschancen zu bieten.
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